05.11.2024
| Dr. Patrick Wolf
Der Sauerstoff gehört nicht zu den häufigsten Parametern bei der kontinuierlichen Trinkwasserüberwachung – dabei erzeugt die richtige Messtechnik kaum zusätzliche Arbeit.
Sauerstoff in der Trinkwasseraufbereitung
Die Konzentration mg/L des gelösten Sauerstoffs gehört zu den Indikatorparametern bei der Überwachung des Trinkwassers. Darüber hinaus wird die Messung oft eingesetzt, um den Sauerstoffgehalt des Rohwassers zu bestimmen. Handelt es sich hierbei um sauerstoffarmes, reduziertes Grundwasser, ist die Zugabe von Sauerstoff erforderlich um zweiwertiges Eisen zu dreiwertigem Eisen zu oxidieren, damit dieses im weiteren Verlauf herausfiltrieren werden kann. Weiterhin fördert der Sauerstoff die Ansiedlung von Bakterien, mit deren Hilfe Mangan und Ammonium oxidiert werden.
Optische Sensoren mit Festkabel oder mit Steckkopf
Für den Betrieb an unserer Trinkwassertafel steht der IDS-Sensor FDO® 925 zu Verfügung. Der kalibrierfreie Sensor kann als Festkabelversion (Bestellnummer 201300 oder 201301) oder als Steckkopfversion (Bestellnummer 201306) angeschlossen werden. Da alle Wartungsarbeiten direkt an der Trinkwassertafel und somit an der Messstelle bequem durchgeführt werden können, ist eine möglichst kurze Kabellänge in der Regel ausreichend. Für individuelle Einbauten stehen aber auch längere Kabel zu Verfügung.
Installation und Inbetriebnahme in 3 Schritten
Schritt 1: Kabelanschluss
Der Anschluss des Kabels am Umformer erfolgt sowohl bei der Festkabel- als auch bei der Steckkopfversion identisch. Das Kabel wird mit dem Flachstück nach hinten an die Kabelbuchse angeschlossen und mit einem Bajonettverschluss gesichert. Bei einer Steckkopfvariante muss das Kabel auch am Sensor angeschlossen werden. Hier ist die richtige Positionierung durch eine Führung sichergestellt, ein Schnappverschluss gewährleistet eine stetige Verbindung. Da der Sensor automatisch vom Gerät erkannt wird, ist eine Parametrierung nicht erforderlich.
Schritt 2: Einbau in der Durchflusszelle
- Schräge Fläche der Sensorkappe nach vorne für optimale Anströmung und zuverlässige Ergebnisse
- Abstandshalter verwenden, um Sensorkappe korrekt zu positionieren
- PG-Verschluss handfest anziehen
Schritt 3: Kabel verstauen
Führen sie nun das überschüssige Kabel durch den Spalt nach hinten. Dies erzeugt nicht nur ein aufgeräumtes Erscheinungsbild, sondern auch einen sauberen Eindruck bei Führungen. Ohne Kabelsalat erleichtern Sie sich die Wartungsarbeiten und haben so mehr Spaß bei der Arbeit.
Wartung
Je nach Einsatzgebiet bzw. abhängig von den Vorgaben des Betreibers oder des Herstellers werden Sensoren in regelmäßigen Abständen geprüft bzw. gereinigt. Häufig liegt dieses Wartungsintervall bei 6–8 Wochen. Die Installation am Werksausgang erzeugt erfahrungsgemäß wenig Wartungsaufwand.
Kalibrierung
Der Sensor ist ab Werk kalibriert und benötigt auf Grund seiner Stabilität keine Kalibrierung. Dies spart Zeit und Arbeit. Falls gewünscht, kann der Sensor selbstverständlich kalibriert werden – direkt an der Trinkwassertafel oder an einem Taschen- oder Laborgerät.
Sensorüberprüfung
Eine Überprüfung des Sensors macht Sinn, sofern die Messwerte unplausibel erscheinen oder im Rahmen der betrieblichen Qualitätssicherung. Die Überprüfung wird an wasserdampfgesättigter Luft durchgeführt, das mit dem Sensor gelieferte Prüfgefäß kann dafür genutzt werden. Der etwa 5 Minuten dauernde Ablauf besteht aus 4 Schritten (siehe Kasten).
Reinigen
Folgende Punkte sind dabei zu beachten:
- Sensorkappe an der Seite anfassen, nicht an der Membran
- Mechanische Belastungen vermeiden
- Das Innere der Sensorkappe nicht unnötig dem Tageslicht aussetzen
- Sensor mit Leitungswasser abspülen
- Ablagerungen am Schaft mit einer weichen Bürste entfernen; nicht an der Membran
- Sensorkappe und Membran mit einem feuchten weichen Mikrofasertuch abwischen
- Bei hartnäckigem Schmutz, dem Leitungswasser etwas Haushaltsspülmittel hinzufügen
- Keine Alkohole zur Reinigung verwenden
Kappenwechsel
Bei kontinuierlicher Anwendung beträgt die Standzeit der Sensorkappe nach bisherigen Erfahrungen mindestens 1 Jahr. Bei einem Kappenwechsel ist zu beachten:
- Beachten Sie den vorangegangenen Absatz „Reinigen“
- Zusätzlich bei Kappenwechsel:
- Auf trockene und saubere Arbeitsumgebung achten
- Abmontierte Sensorkappen nur in lichtgeschützter Umgebung aufbewahren
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