In 5 Schritten zur nachhaltigen Fischzucht - Ein Beispiel aus Dänemark

In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie Ihre Fischzucht mit ein paar Tipps und Tricks vom ASC-zertifizierten Aquakulturunternehmens FREA nachhaltiger gestalten können. Es gibt in der Aquakultur verschiedene Anzuchtmethoden, in diesem konkreten Beispiel wollen wir auf die Fischzucht an Land und in Teichen eingehen.

Ein gesunder und nachhaltiger Lebensstil spielt heutzutage eine immer wichtigere Rolle in unserer Gesellschaft. Dementsprechend ist auch der Bedarf an Forellen, die reich an Omega-3-Fettsäuren sind, drastisch gestiegen. Die Nachfrage ist jedoch höher als das Angebot, und die Produktion muss sich bis 2030 verdoppeln, um mit der Nachfrage Schritt zu halten. Daher müssen die Fischzüchter ihrerseits dafür sorgen, dass ihre Aquakultur so viel Ertrag wie möglich abwirft. Von großer Bedeutung ist dabei eine sehr gute Wasserqualität, die mit hochwertigen Sensoren überwacht und kontrolliert werden muss, um die Ausbreitung von Krankheiten und Parasiten zu verhindern.

In diesem Blogartikel zur Fischzucht an Land und in Teichen erfahren Sie mehr über die Hintergründe und den Weg einer Regenbogenforelle vom Aquarium bis auf den Teller und vor allem mehr über die Frage, wie Fische nachhaltiger gezüchtet werden können.

Die Welt ist hungrig nach Fisch

Fisch aus einem gesunden Ökosystem gilt als sehr gute Eiweißquelle, aber unser Ökosystem ist ernsthaft gefährdet: Die Meere sind überfischt und die Fische können mit Schwermetallen belastet sein, die sich in den größeren Arten angesammelt haben. Fische aus Aquakulturen werden oft mit Antibiotika behandelt, um Krankheitsausbrüche zu bekämpfen, und in Aquakulturen in offenen Gewässern verschmutzen die Ausscheidungen der Fische das Meer oder die Seen und gefährden die Ökosysteme immens. Fische aus Aquakulturen können jedoch nachhaltig und gesund sein, wenn bestimmte Kriterien bei der Produktion erfüllt sind.

Der Markt für Aquakulturfische wächst, und die Nachfrage kann nur gedeckt werden, wenn die Fischerei so effektiv und nachhaltig wie möglich arbeitet. Eines der Haupthindernisse für eine qualitativ hochwertige, saubere Regenbogenforellenproduktion ist die hohe Anfälligkeit der Regenbogenforellen für Fischläuse, und dies ist einer der bedenklichsten Faktoren, die ein schnelles Wachstum des Regenbogenforellenmarktes aufhalten. Um das Risiko eines Parasitenausbruchs zu verringern, sind beispielsweise eine gute Überwachung der Wasserqualität und ein gut funktionierendes zirkuläres Frischwassersystem erforderlich. Zur Orientierung und Unterstützung von Fischfarmbesitzern hat die Europäische Kommission kürzlich strategische Leitlinien für eine nachhaltige und wettbewerbsfähige Aquakultur in der EU angenommen. Die Leitlinien wurden in enger Abstimmung mit den EU-Mitgliedstaaten und den Interessengruppen, insbesondere im Rahmen des Beirats für Aquakultur, entwickelt. Sie definieren vier miteinander verknüpfte Ziele für die weitere Entwicklung der Aquakultur in der Europäischen Union:

• Stärkung der Widerstandsfähigkeit und Wettbewerbsfähigkeit
• Beitrag zum grünen Übergang
• Gewährleistung der sozialen Akzeptanz und der Verbraucherinformation
• Förderung von Wissen und Innovation

Die vorgeschlagenen Leitlinien werden auch die umfassende Ausweitung der ökologischen Aquakultur auf EU-Ebene fördern. Wie im kürzlich veröffentlichten Aktionsplan zur Förderung des ökologischen Landbaus dargelegt, ist die ökologische Aquakultur ein relativ neuer Sektor, der jedoch ein erhebliches Wachstumspotenzial aufweist.
Diese Richtlinien sind ein erster Schritt hin zu einer nachhaltigeren Art der Fischzucht und des Fischkonsums. Ein gutes Beispiel für eine solche nachhaltige Fischzucht ist das Aquakulturunternehmen FREA A/S. Das Aquakulturunternehmen FREA A/S züchtet jährlich 25 Millionen Regenbogenforellen in zwei großen Hallen von je 4.000 Quadratmetern auf einem Feld in Mitteljütland (Dänemark), weit weg von Seen oder großen Flüssen. Mit ihrer Erfahrung und Beispielanlage haben wir die folgenden 5 Schritte identifiziert, mit denen Sie Ihre Fischzucht nachhaltiger und zukunftsfähig machen können.

Tipps und Tricks unserer Experten

Der Weg zur nachhaltigen Aquakultur und gesundem Fisch

1) Wasserrecycling für eine Kreislaufwirtschaft

Da Trinkwasser jeden Tag knapper wird, ist es wichtig, kein Wasser zu verschwenden und so viel Wasser wie möglich wiederzuverwerten. Das Grundwasser muss zunächst extrahiert, gefiltert, gereinigt und mit Sauerstoff angereichert werden, bevor es für die Aquakultur verwendet werden kann. Daher müssen die wichtigsten Parameter pH-Wert und Sauerstoffgehalt überwacht werden, um eine optimale Wasserqualität für die Fische zu gewährleisten. In einer Kreislaufwirtschaft gibt es keine direkte Einleitung in die aquatische Umwelt. Vorhandene Partikel werden mit Hilfe von Biofiltern aus dem Wasser entfernt und zur späteren Verwendung als Dünger oder Brennstoff in Biogasanlagen vergoren. Das abfließende Wasser wird in große Versickerungsbecken geleitet und später für die Produktion wiederverwendet.

2) Überwachung der Wasserqualität in der Aquakultur - Messung der Parameter pH und Sauerstoff

Einer der wichtigsten Parameter für die Fischzucht ist der Sauerstoff. Ein ausreichender Sauerstoffgehalt ist notwendig damit die Fische das Futter in Energie umwandeln können (siehe auch Schritt 4). Jede Fischart hat ihre Präferenzen an Umweltbedingungen und eine bevorzugte Konzentration von gelöstem Sauerstoff. Sauerstoffkonzentrationen unterhalb oder oberhalb ihrer Wohlfühl- und Toleranzgrenzen führen zu geringeren Erträgen. Mit der FDO® 700 IQ konnten wir der FREA-Anlage einen kalibrierungsfreien Sauerstoffsensor anbieten, den sie in jedem der 86 Becken anbrachte. Mit den FDO-Sensoren kann die Sauerstoffzugabe individuell über die SPS-Steuerung geregelt werden, um die optimale Sauerstoffkonzentration zu erreichen und gleichzeitig die Kosten zu senken, ohne dass es zu einer Übersättigung kommt.

Wir sind stolz darauf, dass Xylem Analytics Deutschland die FREA-Anlage mit pH- und O-Sensoren unserer Marke WTW ausstatten konnte. Darüber hinaus installierte FREA A/S zwölf digitale pH-Sensoren des Typs SensoLyt® 700 IQ, die sich als außerordentlich resistent gegen Verschmutzung erwiesen haben. Wie unsere Sensoren in der Regenbogenforellenfischzucht in Dänemark angewendet wurden können Sie sich in einem Applikationsbericht kostenlos downloaden.

3) Vermeidung von Krankheitsausbrüchen bei den Regenbogenforellen

Um die Ausbreitung von Infektionen zu verhindern, ist es vorteilhaft, die Anlage in verschiedene Bereiche zu unterteilen, wie z.B. Brütereien, Anlagen für Jungfische und für Portionsfische. In der FREA-Anlage gibt es innerhalb der einzelnen Anlagen eine zusätzliche Unterteilung, die insgesamt das Risiko für großflächige Krankheitsausbrüche und die Ausbreitung von Infektionen deutlich verringert. Dabei werden die Fische nach Größe sortiert und gegen Röteln geimpft, die für die Fische tödlich sind.

4) Fischfutter

Um die Fischzucht so nachhaltig und wirtschaftlich wie möglich zu gestalten, ist es sehr wichtig, das Verhältnis von Futter zu Fisch zu maximieren. Das Fischfutter besteht hauptsächlich aus Eiweiß und Fett, was es ermöglicht, so viel wie möglich des Futters in Fisch zu verwandeln. Die FREA-Anlage hat erreicht, dass etwa 900 Gramm Futter in 1.000 Gramm Regenbogenforellenfisch umgewandelt werden. Dies ist sehr effizient, wenn man bedenkt, dass bespielsweise 25 kg Futter benötigt werden, um 1 kg Rindfleisch zu produzieren.

5) Kontrolle der Abfallprodukte/ Wasseraufbereitung in der Fischzucht

Natürlich gibt es in der nachhaltigen Aquakultur beziehungsweise Fischzucht immer einen gewissen Abfall. Futtermittel, die nicht in das Wachstum der Fische, sondern in Fäkalien in Form von Stickstoff umgesetzt werden, betragen etwa 35 Gramm pro Kilogramm Wachstum. Dieser Stickstoffeintrag macht es notwendig, das Prozesswasser für die spätere Wiederverwendung zu reinigen. Die Entfernung von Stickstoff aus dem Wasser erfolgt in biologischen Stickstofffiltern. Anschließend wird reiner Sauerstoff aus einem Sauerstofftank zugegeben.

Sicherlich gibt es noch mehr Schritte und Dinge, die man bei einer Fischzucht beachten muss, aber die oben beschriebenen 5 Schritte führen zu einer nachhaltigen und effektiven Fischzucht. Vor allem die kontinuierliche Überwachung der Wasserqualität sollte auch nach der Genehmigung und Inbetriebnahme einer Anlage nicht vernachlässigt werden. Daten in Echtzeit helfen den Betriebsleitern, ihre Fische gesund zu halten und können zu erheblichen Einsparungen für die Betriebsinhaber führen.

Mit den oben genannten 5 Schritten können Sie nicht nur die Effizienz und Qualität der Fischzucht an Land verbessern, sondern auch den ökologischen Fußabdruck der Fischproduktion verringern. Wenn möglichst viele Aquakulturbetriebe diese Schritte zusammen mit den neuen strategischen Leitlinien für eine nachhaltige und wettbewerbsfähige Aquakultur in der EU für ihre Fischzuchtbetriebe anwenden, ist es möglich, dass unser täglicher Fisch umweltfreundlicher und nachhaltiger produziert werden kann und die steigende Nachfrage nach Aquakulturfisch gedeckt wird.

Vermeiden Sie Fischkrankheiten durch hochwertige Messtechnik!

Es gibt ein konkretes Anwendungsbeispiel in dem wir Ihnen unser Expertenwissen als How-to zur Verfügung stellen, damit sich auf einem Blick erfahren wie unsere Produkte zur Gesundheit Ihrer Fische beitragen und dadurch auch ein höherer Ertrag an Forellen erzielt werden kann. 

Quellen:

https://www.factmr.com/report/2084/rainbow-trout-market

https://ec.europa.eu/commission/presscorner/detail/de/IP_21_1554

Die Umstellungseffizienz der Viehbestände entspricht den Angaben in Alexander et al. (2016). Alexander, P., Brown, C., Arneth, A., Finnigan, J., & Rounsevell, M. D. (2016). Menschliche Aneignung von Land für Nahrungsmittel: die Rolle der Ernährung. Global Environmental Change, 41, 88-98.

https://www.xylemanalytics.com/File%20Library/Resource%20Library/WTW/09%20Application%20Papers/WTW-A202101-FREA-Fischzucht-D%C3%A4nemark.pdf

https://www.xylemanalytics.com/en/applications/aquaculture