Wie beseitigt man Viren in wertvollem Kläranlagenschlamm?
Ein Erfahrungsbericht aus Frankreich
Kläranlagen in Frankreich geben rund 70 % des Schlamms aus dem Abwasser als Dünger an die Landwirtschaft ab. Im Zuge der Corona-Pandemie zeigte es sich, dass Spuren des Corona-Virus im Klärschlamm nachgewiesen werden konnten. Es bestand der Verdacht, dass diese Viren noch über mehrere Tage aktiv sein könnten. Die französischen Behörden der ANSES wollten kein Risiko eingehen, aber andererseits diese wertvollen Dünger und das damit verbundene Geschäftsmodell auch nicht verlieren. Deshalb musste ein Weg gefunden werden, um den Schlamm umweltverträglich zu behandeln und die Infektionsgefahr und das Gesundheitsrisiko durch darin enthaltenen Viren zu beseitigen. Ausschlaggebend ist zusätzlich, dass sich dieser Prozess auch von den einzelnen Kläranlagenbetreibern umsetzen lässt.
Xylem besitzt einen großen Erfahrungsschatz im Bereich der Schlammbehandlung und kann hier die Kunden bei der Lösung ihrer Herausforderungen optimal unterstützen. Zur Inaktivierung der im Schlamm enthaltene Bakterien und Viren versetzt man den Schlamm mit Löschkalk und bringt ihn auf einen pH-Wert von 12. Das deaktiviert die Viren komplett, da ihre Schutzhülle der Lauge nicht standhalten kann. Auch die meisten anderen Mikrolebewesen überstehen diese Behandlung nicht.
Um sicher zu stellen, dass der Schlamm inaktiviert ist, muss der pH-Wert zuverlässig und sicher überprüfbar sein. Das lässt sich mit einem pH-Meter der WTW-Serie ProfiLine pH 3310 und einer SI Analytics Einstichelektrode BlueLine pH 21 aus dem Geschäftsbereich der Xylem Analytics optimal durchführen. Beide Produkte sind robust und ermöglichen problemlos mehr als 500 Messungen am Tag.
Ein Problem stellt die Einbringung des Löschkalks in die Schlammsilos dar. Die Zugabe erhöht zum einen die Temperatur und zum anderen das Fließverhalten der Schlamm hin zu einer höheren Viskosität. Es muss aber trotzdem sichergestellt werden, dass der Löschkalk zuverlässig untergemischt ist. Dazu gibt es unterschiedliche Optionen. Die leistungsstarken Silo-Rührwerke der Serie 4600 und 4220 sorgen für eine effiziente Durchmischung und verfügen über eine genügend hohe Motorleistungsreserve auch bei den vorstehenden Bedingungen. Eine Abnahme der Leistung würde sonst den Prozess gefährden. Eine andere Möglichkeit ist der Einsatz von Kreiselpumpen mit N-Technologie die in Gruben oder Becken für eine sichere und effiziente Durchmischung sorgen. Die Möglichkeit, Pumpen oder Rührwerke bei Xylem zu leihen, ist mit Sicherheit eine interessante Möglichkeit für einen temporären lokalen Einsatz. Alle Details dazu finden Sie auf www.xylem.com.