Keramikdiaphragma
Das Keramikdiaphragma nutzt die Porosität unglasierter Keramik. Seine KCl-Ausflussrate beträgt ca. 0,2 ml / 24 h (p = 1m Wassersäule). Sein elektrischer Widerstand ist mit ca. 1 kΩ relativ groß. In Messlösungen mit großer Ionenstärke ist das Konzentrationsgefälle am Diaphragma sehr groß, weshalb es sehr leicht zur Bildung von Diffusionspotentialen kommt. Bei geringer Ionenstärke wird eventuell der Messgutwiderstand für genaue Messungen zu hoch. Beide Effekte werden durch geringe Ausflussraten begünstigt, deshalb ist das Keramikdiaphragma in solchen Fällen wenig geeignet. Wegen der hohen Verstopfungsgefahr seiner Poren eignet es sich auch nicht für Lösungen, die Schwebstoffe enthalten. Lediglich in Messlösungen, die oxidierende Stoffe enthalten, ist es dem Platindiaphragma eindeutig überlegen.
Schliffdiaphragma
Das Schliffdiaphragma arbeitet mit dem feinen Spalt des ungefetteten Glasschliffs als Austrittsöffnung für den Elektrolyten. Die Ausfl ussrate liegt bei 3 ml / 24 h (p = 1m Wassersäule) und mehr. Sein elektrischer Widerstand ist mit ca. 0,1 kΩ sehr gering. Es ist gut geeignet für Messungen in verschmutzten Lösungen, da es einfach zu reinigen ist. Aufgrund der hohen Ausfl ussrate eignet es sich auch für ionenstarke und ionenschwache Lösungen. Der Schliffspalt muss bei Versionen ohne Schraubung sozusagen mit der Hand justiert werden, um eine konstante Ausfl ussrate einzustellen.
Kunststoffdiaphragma
Für spezielle Anwendungsfälle gibt es auch Diaphragmen aus Kunststofffasern. Zum Beispiel haben Einstabmessketten mit Kunststoffschaft oft Diaphragmen aus Nylonfasern um eine Verschmutzung des Verbindungsloches zu vermeiden. Für Prozessmessungen in fluoridhaltigen Lösungen werden Elektrolytschlüssel mit Diaphragmen aus PTFE verwendet.
Platindiaphragma
Das Platindiaphragma ist eine SI Analytics®-Entwicklung. Es besteht aus feinen, verzwirnten Platindrähten, zwischen denen der Elektrolyt in genau definierten Kanälen ausfließt. Das Platindiaphragma verstopft deshalb nicht so leicht und zeigt einen sehr konstanten Ausfluss. Mit ca. 1 ml / 24 h (p = 1m Wassersäule) und ca. 0,5 kΩ elektrischem Widerstand hat es Vorteile gegenüber dem Keramikdiaphragma. Es ist jedoch empfindlicher gegen mechanische Beanspruchung. Auch für stark oxidierende oder reduzierende Lösungen ist es wegen des Auftretens von Störpotentialen weniger optimal.
Loch- oder Ringspaltdiaphragma
Bei Polymer-Elektrolyt-Elektroden wird ein herkömmliches Diaphragma überflüssig, da die Festkörperoberfläche als Grenzfläche dient. Bei Einstabmessketten wird dies z.B in der Form eines Ringspaltdiaphragmas ausgenutzt. Es besteht aus einer zwischen Membran und Außenrohr um den Sensor gezogenen, ringförmigen Grenzfläche. Durch die relativ große Grenzfläche Elektrolyt/ Messgut und ihren kleinen Abstand zum Sensor wird ein relativ geringer Widerstand erreicht. Die ringförmige Anordnung um den Sensor schließt geometrisch bedingte Störeffekte aus.